Bi(e)berstraße in Hamburg

Gestern habe ich (endlich?) die Bi(e)berstraße in Hamburg entdeckt. Witzig ist, dass sie genau zum Regionalen Rechenzentrum führt. Eine weitere Verbindung also zwischen Bibern und Informatik ;)

Neulich in der Mathe-Vorlesung...

...unterhalte ich mich mit meiner Kommiltonin darüber, dass mein Proseminar in Philosophie über den Naturbegriff und Ökologie nun leider ins nächste Semester verschoben wurde und ich deswegen wohl oder übel ein anderes wählen mußte.
Im Laufe der Vorlesung (Diskrete Mathematik, alles trivial :) ) kommen wir schließlich auf den Algorithmenbegriff zu sprechen. Nach einigem hin und her fragt sie mich : "Ist Ökologie ein Algorithmus?". Ich stutze, da das jetzt völlig aus dem Zusammenhang heraus kam. Sie erklärt mir dann, dass ihre 4-jährige Tochter dauernd derartige Fragen (natürlich in Bezug auf den [fehlenden] Zusammenhang) stellt.
Nun grübel ich schon seit ca. 2 Wochen daran herum und komme zu keinem Ergebnis. Liegt das daran, weil sich die beiden Begriffe auf gar keinen Fall zusammen denken lassen? Oder wie könnte man sie zusammen bringen? Querdenken ausdrücklich erwünscht!

Post-Cyber-Punk: Futurematic

Futurematic
William Gibson, ISBN 3-453-86329-1 , 8,95 €

Dies Buch besticht nicht gerade durch sehr viel Handlung, wohl aber durch den starken Ausdruck, sowie den Post-Cyber-Punk-Ansatz.
Ich fand es nicht so leicht, mich in das Buch hineinzulesen, was daran liegen kann, dass ich die ersten beiden Teile der Trilogie nicht gelesen hab. Je weiter man aber liest, desto mehr zeichnet sich ein düsteres Bild der (kommenden?) Welt.
Nanotechnologie gehört ebenso zum Alltag, wie das Verschwinden der klaren Trennung von Realität und virtueller Welt. In dieser Welt lebt Laney, der permanent mit dem Datenstrom verbunden ist und beängstigende Veränderungen sieht. Er heuert Rydell an, der dem Rätsel auf die Schliche kommen soll. Wird er es schaffen oder wird es diese Welt bald nicht mehr geben? Lest selbst.
Dies ist mein erstes Cyber-Punk-Buch gewesen und ich muss sagen, dass es mir gut gefallen hat. Die fortschreitende Technik steht im Vordergrund und das, was sich daraus entwickeln kann. Und es gibt weit weniger Gewalt, im Sinne von Prügeleien und Mord, als man annehmen könnte. Die Gewalt der Technik ist jedoch ungebrochen.

Buch: Geist, Gehirn, Maschine

Geist, Gehirn, Maschine
Holm Tetens, Reclam, ISBN: 3-15-008999-9 , 4,10€

Ein klassisches Philosophiebuch. Es wird eine These aufgestellt, von anderen Thesen untermauert und begründet.

Im ersten Teil geht es um das Leib-Seele-Problem. Es geht um Fragen wie zum Beispiel "Was unterscheidet mentale von physischen Zuständen?". Außerdem um Alltagspychologie, Materialismus und Naturalismus.
Dann erfolgt der Übergang vom Geist zum Gehirn. Hier wird erläutert, warum zwei Personen niemals die gleichen mentalen Zustände annehmen können, obwohl sie doch offensichtlich das gleiche essen, beispielsweise. Damit verbunden ist auch die Frage, was überhaupt das Gehirn ist und wie wir es wahrnehmen.
Wirklich interessant ist aber erst der dritte Teil, der den Übergang vom Gehirn zur Maschine "vollzieht". Hier geht es um eine philosophische Betrachtung der künstlichen Intelligenz. Wie intelligent kann eine Maschine sein bzw. kann sie intelligent "handeln"? Daran schließt sich Searles Kritik an der künstlichen Intelligenz an.

Wer also Spass daran hat, sich der KI einmal aus einer anderen als der informatischen Sicht zu nähern, wird Spass an diesem Buch und den Argumentationen finden. Ansonsten kann besonders der erste Teil auch als langweilig empfunden werden.

Buch: Bioinformatik

Angewandte Bioinformatik
Selzer, Marhöfer, Rohwer, ISBN 3-540-00758-x, 24,95 €

Wer hier ein hochwissenschaftliches Fachbuch erwartet, ist mit diesem Buch sicher falsch bedient. Es gibt keinerlei Formeln oder Algorithmen. Dafür gibt es einen guten Einblick in die Bioinformatik.

Das erste Kapitel ist aus Informatiksicht sicher nicht sehr hilfreich. Es geht lediglich um die Entstehung des Web, Linuxgrundlagen usw. . Allerdings ist zu Bedenken, dass das Buch ja nicht nur von Informatikern gelesen wird.*grins*
Es folgt eine Einführung in die Genetik, die für Informatiker jedoch zu knapp ausfällt. In den weiteren Kapiteln werden die wichtigsten bioinformatischen Datenbanken und bioinformatische Verfahren, wie zum Beispiel die Sequenzanalyse, vorgestellt. Außerdem geht es auch um Proteinstrukturen und damit verknüpft um die computergestützte Medikamentenentwicklung. Dieses Kapitel hat mir besonders gefallen. Es werden auch wichtige Algorithmen und ihre Bedeutung für die Bioinformatik vorgestellt (d.h. erwähnt), aber erwartet bloß keinen Programmcode. Desweiteren werden Methoden zur funktionellen Analyse von Genomen, wie die Hochdurchsatzmethode DNA-Microarray, erläutert. Diese Methoden haben eine besondere Bedeutung für die Bioinformatik und tragen entscheidend dazu bei, effektive Analysen durchzuführen.

Meiner Meinung nach eignet sich das Buch nicht zur Prüfungsvorbereitung, wohl aber als Einstieg in die Materie. Es sind sehr viele Übungen mit Lösungen vorhanden, die den Stoff vertiefen. Außerdem gibt es zu jedem Kapitel Hinweise auf relevante Internetseiten und Buchtipps zum Weiterlesen.
Zum allgemeinen Verständnis schadet es nichts, wenn man seine Grundkenntnisse der Chemie und Biologie wieder ausgräbt. An manchen Stellen sind diese auch zwingend erforderlich.
Darüber hinaus ist anzumerken, dass sich das Buch flüssig lesen läßt.